Umstieg von Windows nach Linux
Zur Orientierung sollen im folgenden die nötigsten Hinweise für den Umstieg von Windows auf den KNOPPIX-Linux-Life-USB-Stick gegeben werden.
Arbeitsmodus von KNOPPIX
Über die Tastenkombinationen STRG-ALT F1, F2, F5 kann zwischen Grafik- und Konsolenmodus gewechselt werden.
Das Dateisystem
Um diese Einführung so knapp wie möglich zu halten, wird davon ausgegangen, dass die meisten Fileoprationen über den File-Browser in der grafischen Benutzeroberfläche durchgeführt werden.
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Ordnername | Bedeutung |
---|---|
/bin | Administrationsprogramme |
/boot | Zum Starten des Betriebssystem notwendige Ordner |
/dev | "Devices" - Gerätedateien |
/etc | Konfigurationsdateien für das Betriebssystem |
/home | Nutzerverzeichnisse (Home-Directories) |
/lib | Kernal-Bibliotheken |
/mnt | Einhängepunkt für alle momentan verfügbaren Speichermedien |
/mnt-system | Oberste Ebene USB-Stick. Hier sollten Sie Ihre eigenen Dateien und Ordner anlegen. |
/opt | Optionale (zusätzliche) Software - hier vor allem lampp |
/root | Nutzerverzeichnis des Systemadministrators "root" |
/tmp | Temporäre Dateien |
/usr | Installierte Software (entspricht "Programme" unter Windows) |
/var | Veränderliche Daten (Mail, Drucker, User-Accounts, etc.) |
Tabelle 0-1: Ordner im Basisverzeichnis und ihre Bedeutung.
Während die Ordner bei Windows-Pfaden durch Backslashes getrennt werden,...
C:\projekte\beispiel1\main.cpp
Code 0-1
...werden sie unter Linux durch Slashes getrennt (hier oberste Ebene auf USB-Stick):
/mnt-system/projekte/beispiel1/main.cpp
Code 0-2
Während man unter Windows in der Konsole durch Eingabe von ...
beispiel.exe
Code 0-3
...eine ausführbare Datei aufrufen kann, wenn man sich im Verzeichnis befindet, wo sie liegt, muß man mit ./ unter Linux noch angeben, dass man das lokale Verzeichnis meint. Außerdem ist es unter Linux unüblich, ausführbaren Dateien eine Endung zu geben:
./beispiel
Code 0-4
Da der Life-USB-Stick unter /mnt/sdb in das Filesystem eingebunden ist und das Verzeichnis /Slax darin gleichzeitig die Hauptverzeichnisstruktur bildet, findet man unter /mnt/sdb/Slax den Hauptverzeichnisbaum noch einmal.
Wichtige Konsolenbefehle
Mit der Option --help können die möglichen Optionen der folgenden Befehle aufgelistet werden.
Befehl | Bedeutung | Beispiel | Hinweise |
---|---|---|---|
ls | Auflisten des aktuellen Verzeichnisses | ls -l | |
cd | Verzeichnis wechseln | cd /home | Die TAB-Taste zeigt mögliche Optionen an, vorangestelltes Slash: absoluter Pfad, sonst Benutzung wie unter Windows. |
chmod | Zugriffsrechte für Dateien und Ordner ändern | chmod +x beispiel1 | Beispiel fügt Ausführrecht für alle hinzu. Die Lese-, Schreib- und Ausführrechte jeder der drei Gruppen Eigentümer, Gruppe, Andere werden durch drei Oktalzahlen repräsentiert. Maximale Rechte für alle: chmod 777 datei. |
tar | Linux spezifischer Befehl zum packen und Entpacken von Verzeichnissen, der auch symbolische Links berücksichtigt | Entpacken: tar -xzvf programme.tar.gz Verpacken: tar -cvzf /tmp/backup.tar.gz /tmp/programme/ | Wird häufig für die Verteilung von Programmpaketen über das Internet benutzt. Die Option z, bzw. die Endung .gz meint: nicht nur packen auch komprimieren. |
zip | Anlegen eines .zip-Archives | zip -r meinordner ./meinordner | Beispiel erzeugt ein Archiv meinordner.zip aus dem Ordner im aktuellen Verzeichnis meinordner samt aller Unterverzeichnisse, also rekursiv. |
ps | Listet alle aktiven Prozesse auf. | ps -e | Listet alle aktiven Prozesse samt Prozess-ID auf. |
kill | Beendet einen Prozeß | kill 3945 | Beendet den Prozeß mit der Prozeß-ID 3945 |
find | Auffinden von Dateien und Ordnern oder Inhalten. | find / -name java | Sucht ab dem Wurzelverzeichnis alle Dateien und Ordner mit dem Namen java. |
lpq | Druckaufträge auflisten. | lpq -a | Listet alle aktuell anliegenden Druckaufträge auf. |
lprm | Druckaufträge löschen. | lprm 7 | Löscht den Druckauftrag mit der Nummer 7. |
Tabelle 0-2: Einige wichtige Konsolenbefehle.
Programme über Konsolenbefehle aufrufen
Da Linux aus einem verästelten Baum von aufeinander aufbauenden Modulen besteht und jedes höhere Programm immer auf einige der inder Hierarchie tiefer stehenden Programme zugreift, ist die physikalische Lage der meisten Programme Standardmäßig in der Variable PATH gespeichert. Beispielsweise ist dem System der Gnu C/C++ Compiler, der Java-Compiler, das Programm make und auch qmake zur Erstellung von QT-Anwendungen bekannt. Man erhält Informationen über die installierte Version durch Eingabe von --version für das infrage kommende Programm:
Programm | Konsoleneingabe | Zweck |
---|---|---|
g++ | g++ --version | GNU C++ Compiler |
gcc | gcc --version | GNU C Compiler |
javac | javac --version | Sun Java Compiler |
qmake | qmake --version | QT Projekte erzeugen |
make | make --version | Executables aus Quell- und Objektdateien erzeugen |
Tabelle 0-3: Beispiele für über die Konsole aufrufbare Programme.