Diese Aussage von Martin Heidegger in "Die Technik und die Kehre" reflektiert in kurzen Sätzen seine Charakterisierung der modernen Technik: Dinge werden daran gehindert, sich uns phänomenologisch zu offenbaren, wenn sie uns als technischer Service bereitgestellt werden.

Beispiele dazu:

Wenn wir einen Lichtschalter betätigen, machen wir uns selten Gedanken darüber, woher die Energie kommt, die das Licht ermöglicht.

Wenn wir eine Straßenbahn besteigen kümmern wir uns wenig darum, welche Eigenschaften diese hat: Es interessiert uns sehr wenig, welche Farbe sie hat, welche Geräusche sie produziert, noch aus welchen Materialien sie hergestellt wurde.

Technische Geräte sind meistens nicht dazu gemacht, einfach nur wahrgenommen zu werden.

Ein deutliches Beispiel hierzu stellt die Art und Weise dar, wie Müllverbrennungsanlagen gesteltet werden.

Eigentlich werden sie nicht "gestaltet". Normalerweise schauen wir weg, wenn wir eine solche technische Anlage passieren. Sie wird für uns ein blinder Fleck.

Durch seine Gestaltung der Müllverbrennungsanlage in Spittelau (Wien, Österreich), gibt uns der Künstler Friedenreich Hundertwasser dieses technische Artefakt unserer Wahrnehmung zurück. Die technische Anlage belibt für uns nicht länger ein blinder Fleck in der Landschaft.

Wenn ich in einem Satz ausdrücken wollte, worum es in diesem Kurs geht, so kann ich sagen: In diesem Kurs geht es darum, blinde Flecken in unserem Umfeld aufzuspühren und nach künstlerischen Mitteln zu suchen, auch für andere Menschen das Verborgene dahinter wieder wahrnehmbar zu machen.