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Geschichtliches zu Edmund Husserl und Martin Heidegger

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  • Edmund Gustav Albrecht Husserl, geboren am 8. April 1859 in Proßnitz in Mähren, Kaisertum Österreich, gestorben am 27. April 1938 in Freiburg im Breisgau.
  • Martin Heidegger, geboren am 26. September 1889 in Meßkirch, gestorben am 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau.

Edmund Husserl gilt als Begründer der philosophischen Richtung der Phänomenologie. Nach einem Studium der Mathematik und auch einer Promotion darin, wechselte Husserl unter dem Eindruck der Vorlesungen von Franz Brentano zur Philosophie. Viele der Begriffe in seiner Philosophie sind der Mathematik entlehnt. Insbesondere ist der Anspruch Phänomenologie als eine exakte Wissenschaft zu entwickeln durch die Mathematik motiviert.

Martin Heidegger war zunächst Husserls Assistent, entwickelte aber bald die Phänomenologie in eine eigene Richtung. Sein zentrales Werk ist "Sein und Zeit". In seiner Spätphilosophie distanziert sich Heidegger aber etwas von diesem Hauptwerk und geht insbesondere auf phänomenologische Einzelthemen ein, wie beispielsweise in seiner Technikphilosophie. Auch aufgrund seiner Sympathie für den Nationalsozialismus kam es zum Bruch mit Husserl. Heidegger übernahm dessen Stelle und war 1933/34 Rektor der Freiburger Universität.

Nach Husserls Tod konnten seine Schriften nach Belgien gerettet werden und stehen heute in mehreren Husserl-Archiven, u.a. in Köln, zur Verfügung.

Martin Heidegger hat sich nie öffentlich vom Nationalsozialismus distanziert. Spätestens seit Veröffentlichung der "Schwarzen Hefte" ist nachweislich bekannt, dass die Einlassung Heideggers in den Nationalsozialismus relevant und sehr ernst zu nehmen sind.

Etwas salopp ausgedrückt könnte Martin Heidegger als der erste Öko bezeichnet werden. Er ließ sich eine Hütte im Schwarzwald bauen, in dem das Leben sehr archaisch zuging, mit Holzofen, Brunnen vor der Tür, Holzhacken. Bei den Intellektuellen in seinem Umfeld war gefürchtet, dorthin eingeladen zu werden ;-) Das Ganze hat natürlich mit Heideggers Anwendung der Phänomenologie auf das menschliche Dasein (Das Sein bei Heidegger) zu tun und ist Ausdruck eines Bestrebens nach Eigentlichkeit im alltäglichen Leben. Als Gegenteil hat sich in dem aus der Phänomenologie hervorgegangenen Existentialismus der Begriff Entfremdung herausgebildet.

Die Auseinandersetzung mit dieser von Heidegger proklamierten und zeitweise praktizierten einfachen Art zu leben könnte ein guter Einstiegspunkt sein, um sich dem, was ein Phänomen ist und wann eine bewusstseinsmäßige Repräsentation nahe dran ist an dem eigentlichen Phänomen, "es erfüllt" (vergl. LU2).

Literatur:

  • Horsten, T.: Der Pater und der Philosoph, Galiani, Berlin 2021.
  • Geier, M.: Martin Heidegger, Rowohlt, Hamburg 2005.